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Über das Zentrum

Warum ein Wärmepumpen-Kompetenz-Zentrum?

Die Energiewende betrifft uns alle – insbesondere die Wärmeversorgung steht vor einem grundlegenden Wandel.
Die Transformation von fossilen Brennstoffen hin zu klimaneutraler Wärme ist nicht nur politisch gewollt, sondern technisch und gesellschaftlich notwendig.

Gerade im Werra-Meißner-Kreis mit seinem hohen Anteil an Einfamilienhäusern, Altbauten und denkmalgeschützten Gebäuden ist die Herausforderung groß.
Viele Gebäude sind energetisch sanierungsbedürftig, die Sanierungsrate ist niedrig, und die Heizsysteme sind oft noch öl- oder gasbasiert.

Um diesen Wandel erfolgreich zu gestalten, braucht es Wissen, Praxisnähe und Vertrauen.
Hier setzt das Wärmepumpen-Kompetenz-Zentrum Werra-Meißner-Kreis (WKZ-WMK) an – als überregionales Schulungs-, Informations- und Demonstrationszentrum rund um die Wärmepumpentechnik.

Mögliche Entwicklung der Heizsysteme in Deutschland nach einer Studie (Ziel Klimaneutralität im Jahr 2045) basierend auf einer Berechnung mit dem Energiesystemmodell REMod des Fraunhofer ISE, Quelle: Steinbach et al. (2021)

Das Zentrum verfolgt ein klares Ziel:

Kompetenz schaffen für eine nachhaltige, effiziente und zukunftsfähige Wärmeversorgung – aus der Region, für die Region.

Entstehung und Idee

Die ursprüngliche Idee entstand aus einer Initiative der Beruflichen Schulen Eschwege und der Innung Sanitär- und Heizungstechnik Werra-Meißner-Kreis.
Ausgangspunkt war der Wunsch, die Aus- und Weiterbildung im SHK-Handwerk zu stärken und praxisorientiert zu modernisieren.

Der Werra-Meißner-Kreis griff die Idee auf und erweiterte sie zu einem umfassenden Konzept, das neben dem Handwerk auch Planer, Energieberater und Endverbraucher einbezieht.
So wurde in enger Kooperation zwischen Innung, Kreisverwaltung und Schule ein deutschlandweit einzigartiges Modell entwickelt:
Ein neutraler Lern- und Erlebnisort, der Technik, Ausbildung und Beratung vereint.

Unter dem Leitmotiv

„Kompetenz für die Zukunft“
werden seitdem Auszubildende, Fachkräfte, Planer und Bürger gleichermaßen auf den neuesten Stand gebracht – theoretisch fundiert, praktisch erlebbar und wirtschaftlich sinnvoll.

GEMEINSAME GRUßWORTE

Herzlich willkommen im Wärmepumpen-Kompetenz-Zentrum des Werra-Meißner-Kreises!

Mit diesem Zentrum entsteht ein Ort, an dem Zukunftstechnologie, praktische Qualifizierung und gelebter Klimaschutz miteinander verschmelzen. Die Wärmewende gelingt nur dann, wenn sie vor Ort erfahrbar und begreifbar wird – durch gut ausgebildete Fachkräfte, praxisnahe Schulungen und verständlich aufbereitete, neutrale Informationen für unsere Bürgerinnen und Bürger.

Das Wärmepumpen-Kompetenzzentrum ist weit mehr als nur ein Schulungsort – es ist ein Leuchtturm regionaler Zusammenarbeit und Innovationskraft. Hier vereinen sich Handwerk, Schulen, Verwaltung, Wirtschaft und engagierte Partnerinnen und Partner aus der gesamten Region, um Wissen zu teilen, Erfahrungen zu bündeln und neue Wege zu gehen. Gemeinsam schaffen wir ein Netzwerk der Kompetenz, das über den Werra-Meißner-Kreis hinausstrahlt.

Unser Ziel ist klar: Wir möchten die Energiewende greifbar, anwendbar und wirtschaftlich tragfähig gestalten. Dazu gehören moderne Schulungsräume, Demonstrationsanlagen, fachliche Beratung und ein Ort des Austauschs, an dem alle Akteure voneinander lernen können – von den Auszubildenden über erfahrene Handwerksbetriebe bis hin zu interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Allen Beteiligten gilt unser herzlicher Dank für ihr Engagement, ihre Unterstützung und ihren Weitblick. Mit Ihrer Hilfe entsteht hier ein Zentrum, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern Mut macht, den Wandel aktiv zu gestalten.

Wir freuen uns auf ein Zentrum des Lernens, des Dialogs und des Fortschritts – für den Werra-Meißner-Kreis, für die Menschen unserer Region und für eine starke, nachhaltige und klimafreundliche Zukunft.

Mit freundlichen Grüßen

Nicole Rathgeber Landrätin Werra-Meißner-Kreis
Nicole Rathgeber
Landrätin
Werra-Meißner-Kreis
Bernd Schrader Obermeister Innung Sanitär- und Heizungstechnik Werra-Meißner-Kreis
Bernd Schrader
Obermeister
Innung Sanitär- und Heizungstechnik Werra-Meißner-Kreis

Preisträger im Wettbewerb der Klima-Kommunen Hessen 2025

Nicole Rathgeber, Holger Schülbe, Bernd Schrader & Maik Krähe mit Preis in Form eines Schildes
Nicole Rathgeber, Holger Schülbe, Bernd Schrader & Maik Krähe

Dr. Birgit Straubinger, Abteilungsleitung, HMLU (Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat):

Der Werra-Meißner-Kreis hat es geschafft, das Handwerk erfolgreich bei der Umsetzung der Wärmewende einzubinden und damit einen entscheidenden Knoten zu lösen. Auszubildende bekommen die Technik der Wärmepumpe vertieft vermittelt, Fachkräfte haben die Möglichkeit sich fortzubilden. Zudem können sich Bürgerinnen und Bürger herstellerunabhängig informieren und beraten lassen. Damit ist das Wärmepumpen-Kompetenz-Zentrum ein bundesweit einzigartiges Projekt und ein echter Gewinn für den Klimaschutz in Hessen.
Ich gratuliere ganz herzlich zum verdienten Sieg beim Wettbewerb der Klima-Kommunen!

Konzept und Aufbau des Zentrums

Das WKZ-WMK verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz:
Es verbindet Technik, Bildung und Praxis in einem real funktionierenden Umfeld.
Ziel ist es, die Wärmepumpe nicht isoliert als Gerät, sondern als Teil eines integrierten Energiesystems zu verstehen.

Die Arbeit des Zentrums ruht auf vier Säulen:

In den Beruflichen Schulen Eschwege wird die Wärmepumpentechnik dauerhaft in den Unterricht integriert.
Etwa 70–100 Auszubildende im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) profitieren bereits von den neuen Lerninhalten.
Auch angrenzende Ausbildungsberufe – insbesondere Elektrotechnik und Kältetechnik – werden einbezogen, da Wärmepumpen stets fachübergreifend geplant und installiert werden müssen.

Ziel ist es, schon in der Ausbildung ein solides Verständnis der neuen Technologie zu schaffen – von der Heizlastberechnung über die Hydraulik bis zur digitalen Regelung.

Viele Fachkräfte haben Wärmepumpen bisher nur am Rande kennengelernt.
Im Zentrum werden daher praxisnahe Weiterbildungen angeboten, um fundiertes Wissen zu vermitteln und eigenständige Arbeiten an Wärmepumpenanlagen zu ermöglichen.

Ein Schwerpunkt liegt auf dem Erwerb des „kleinen Kältescheins“, der für Wartung und Reparatur erforderlich ist.
Damit entfällt langfristig die Abhängigkeit vom Werkskundendienst der Hersteller – ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit des regionalen Handwerks.

Die Wärmewende gelingt nur, wenn Planung, Ausführung und Betrieb ineinandergreifen.
Im WKZ werden Fachveranstaltungen angeboten, die ein tiefes Verständnis für Systemplanung, Gebäudeeffizienz und Energieintegration schaffen.
Praktische Demonstrationen – etwa zur Kombination von Wärmepumpen, Dämmmaßnahmen und Photovoltaik – vermitteln die gesamte Systemlogik.

Die Akzeptanz moderner Heiztechnik steht und fällt mit dem Verständnis.
Im WKZ können Interessierte Wärmepumpensysteme live erleben – hören, sehen und verstehen, wie sie funktionieren.
Anlagen verschiedener Hersteller sind in Betrieb, ergänzt durch reale Heizverteilsysteme, eine Photovoltaikanlage mit Speicher und SmartHome-Komponenten.

Regelmäßige Informationsveranstaltungen vom Klimaschutzmanagement des Kreises und neutrale Beratungsangebote in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Hessen helfen, Vorbehalte abzubauen und konkrete Umstiegsentscheidungen zu erleichtern.

Ausstattung und Lernumgebung

Das Zentrum befindet sich in zwei modern ausgestatteten Räumen der Beruflichen Schulen Eschwege mit direktem Zugang zu einem Außenbereich.

Technische Ausstattung (Auswahl): sechs Luft-Wasser Wärmepumpen namhafter Hersteller, darunter verschiedene Monoblockgeräte, ein Splitgerät und ein Hybridsystem mit biogenen Flüssiggas; drei verschiedene Fußbodenheizsysteme, eine Wand- und eine Deckenflächenheizung; mehrere Heizkörper vom einfachen System bis hin zum Wärmepumpenheizkörper; ein Lüftungsheizsystem; diverse Präsentations- und Medientechnik; umfangreiche Messtechnik; PV-Anlage mit Speicher; SmartHome-Technik

Die Räume sind so gestaltet, dass sowohl praktische Arbeiten als auch Demonstrationen möglich sind.
Für Messungen, Präsentationen und Dokumentationen stehen Tablets, Notebooks und moderne Analysetools zur Verfügung.

Außenfläche mit installierten Außengeräten und PV-Anlage inklusive Batteriespeicher – zur Demonstration der Sektorkopplung zwischen Strom und Wärme.
Außenbereich mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpeneinheiten
Außenfläche mit installierten Außengeräten und PV-Anlage inklusive Batteriespeicher – zur Demonstration der Sektorkopplung zwischen Strom und Wärme.
Technikraum mit Messtechnik und Flüssiggas-Hybridsystem
Demonstrationsraum mit real betriebenen Wärmepumpen unterschiedlicher Bauarten (Monoblock-, Split- und Flüssiggas-Hybridsysteme).
Technikraum mit sechs verschiedenen Wärmepumpensystemen
Demonstrationsraum mit real betriebenen Wärmepumpen unterschiedlicher Bauarten (Monoblock-, Split- und Flüssiggas-Hybridsysteme).
Technikraum mit Heizkörpern und Belüftungssystemen
Praxisraum mit installierten Heizkörpersystemen und integrierter Raumlufttechnik zur Darstellung moderner Wärme- und Lüftungskonzepte.
Schulungsraum mit Fußboden-, Wand- und Deckenheizungen in offener Bauweise zur anschaulichen Demonstration unterschiedlicher Wärmeverteilsysteme.
Vortragsraum mit Tischen, Stühlen und integrierten Flächenheizsystemen
Schulungsraum mit Fußboden-, Wand- und Deckenheizungen in offener Bauweise zur anschaulichen Demonstration unterschiedlicher Wärmeverteilsysteme.
Vortragsraum mit Messtechnik und Präsentationssystem
Modern ausgestatteter Schulungsraum mit Messinstrumenten, digitaler Anzeigetechnik und Präsentationssystem für Unterricht und Demonstrationen.
Technikraum mit großflächigem Wandheizkörper
Installationsfläche zur Demonstration energieeffizienter Wandheizsysteme mit direkter Messbarkeit von Wärmeabgabe und Regelverhalten.
Technikraum mit Wandheizung und einstellbaren Hydraulikkomponenten
Schulungseinheit mit regulierbaren hydraulischen Kreisläufen zur Veranschaulichung des hydraulischen Abgleichs und der Systemoptimierung.